Eine weitere Einzel- und Symbolfigur der Narrenzunft ist der Hotz, der die Stadt Murrhardt und ihre Geschichte repräsentiert.
Eine alte, Respekt einflößende Sagengestalt aus den Murrhardtern Wäldern hat die Fantasie der Narrenzunft beflügelt, diese Figur zu schaffen: der Hotzenklingenstoffel, kurz der Hotz genannt.
Er lebte einst in der Hotzenklinge, oberhalb der Stadt am Riesberg, beim Felsenmeer. Als ein dem Teufel ähnliches Wesen stellt er einen Waldgeist dar, der in gewissen Zeiten sein Unwesen mit armen Menschen getrieben haben soll. Laut alten Erzählungen soll er den Kirchgängern aus Köchersberg und Westermurr auf den Rücken gesprungen sein und ihnen Angst und Schrecken eingejagt haben, als diese frühmorgens durch den Wald in die Kirche nach Murrhardt gehen wollten.
Das reich verzierte und aufwendig gestaltet Häs besteht
aus einer Maske aus handgeschniztem Zirbenholz, die
ein derbes Gesicht mit animalischen Zügen zeigt.
Die Maske stellt einen Mischwesen-Typus aus halb Mensch
und halb Tier dar. Der Bart besteht aus
eingesetzten Wildschweinborsten, seitlich hängen zwei
Fuchsschwänze herab, und auf dem Kopf prangt ein großes
Geweih von einem Rehbock.
Dazu gehört eine Haube und ein weiter, brauner
Umhang jeweils mit Fellborten verziert. Auf der Rückseite der
Pelerine ist ein Eichhörnchen aufgemalt, nach dem Motto:
"Der Teufel ist ein Eichhörnchen". Auf der Rückseite des
Umhangs ist das Murrhardter Stadtwappen aufgemalt. Ein
brauner Kittel mit zwei Fuchsfellen auf der Brust, ein Zeichen der Narrenschläuche, und eine braune, mit Fell benähte Hose ergänzen das Häs.
Mit seinem großen Wurzelspazierstock mit natürlich gewachsener Krümmung in Form eines Abtstabes erinnert er an das einstige Murrhardter Kloster und ist ein Zeichen für die "verkehrte Welt" der Fasnet. Am Krummstab befinden sich zusätzlich Fuchschwänze, die die Freiheit der Narren symbolisieren.
Als einzige Symbolfigur taucht er im Schlachtruf der Narrenzunft auf (Hei Hotz).